Unsere Chronik


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1992 - 75 Jahre Frauenchor


1992 - 75 Jahre Frauenchor Messen

Aus dem Festführer - Bucheggberger Sängertag 29. - 31. Mai 1992 in Messen

Was wir heute über die Gründung des Frauenchors wissen - es fehlt leider an Protokollen -, verdanken wir dem guten Gedächtnis ehemaliger Mitglieder.

Das Gründungsjahr 1917 erinnert uns an die schwere Zeit des ersten Weltkrieges. Durch steigende Lebensmittelpreise sowie das Fehlen einer Verdienstersatzordnung geriet manche Familie in Not. Soziale Unruhen gipfelten 1918 im Arbeiterstreik in Zürich. In dieser Zeit also hatten junge Töchter von Messen das Bedürfnis, in einem Verein zusammenzukommen, Kameradschaft zu pflegen, vielleicht auch die Sorgen zu vergessen, zu singen und zu stricken.

Das erste Protokoll und die ersten Vereinsstatuten des Töchterchors tragen das Datum vom März 1924.

Beim Durchblättern der alten Protokolle stossen wir auf Abschnitte, die uns zum Schmunzeln bringen. So lesen wir z.B.: Die Übungen beginnen um 8.15 Uhr. Wer zu spät kommt, bezahlt eine Busse von 20 Rp., und 50 Rp. bei Nichterscheinen.

Es erscheint uns heute als Kuriosum, dass damals nur ledige Töchter in den Chor aufgenommen wurden. Nach deren Verheiratung verliessen sie den Verein jeweils wieder.

Sehr bald konnte der Chor die ersten Erfolge aufweisen. Bereits 1925 wagten sich die Sängerinnen an das Kantonale Gesangsfest in Grenchen. Das Wettlied hiess «Waldkonzert» von Bonifaz Kühne. Stolz kehrten die Töchter mit einem Goldlorbeerkranz nach Hause. Der Kommentar aus dem Protokoll lautet: «Nein, die Freude, wer hätte das wohl gedacht, dass se ein kleiner Gesangsverein vom Lande sich mit den grossen Stadtchören messen dürfe. Es war für uns ganz etwas noch nie Dagewesenes».

Neben dem Singen hat der Verein - wie es in Messen noch heute Tradition ist - das Theaterspielen ganz besonders gepflegt.

Zu erwähnen sind: 1927 Geld und Geist
1937 Die zwöiti Frou
1946 D' Schratteflueh
1954 S' Vreneli ab em Guggisberg
1958 D' Barriere
1967 Der Versäger
(von Fredy Zaugg, Messen)

Der Verein wechselte im Verlauf der Jahre zweimal den Namen. 1917 wurde er als «Töchterchor» gegründet. 1945 war der Mitgliederbestand so schwach, dass neu nun auch verheiratete Frauen aufgenommen wurden. Es entstand der «Frauen- und Töchterchor», der sich heute zeitgemäss nur noch «Frauenchor» nennt.

Eine ganze Reihe Dirigentinnen und Dirigenten haben sich für unseren Chor eingesetzt. Allen voran während 20 Jahren, von 1917 bis 1937, die Lehrerin, Frau Bertha Käser. Neben dem Singen als Frauenchor pflegen wir heute den Gesang hauptsächlich gemeinsam mit dem Männerchor als Gemischtenchor. Unsere Chöre stehen unter der Leitung von zwei versierten Dirigenten. Frau Elsa Kunz dirigiert den Frauenchor, und Herbert Vescovi den Männer- und Gemischtenchor. Ihnen wollen wir an dieser Stelle herzlich danken für ihren unermüdlichen Einsatz. Wir wollen hoffen, dass sich die Pflege des Gesangs - als Teil unserer Dorfkultur - auch in Zukunft begeisterte Sängerinnen und Sänger in unseren Chören zusammenfinden.


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